Herzlich Willkommen auf meiner Seite. Hier stelle ich euch das Buch "Homo Faber" von Max Frisch vor. Ich hoffe es gefällt euch!

Dienstag, 8. Juli 2014

Charakteristik der Hauptfiguren


Walter Faber
In dem Roman trägt Walter Faber den Spitznamen Homo Faber. Er sieht sich als Techniker, als nüchternen, disziplinierten und distanzierten Menschen, der ganz auf dem Boden der Tatsachen steht und dem deshalb aus seiner Sicht Irrationale - die Beschäftigung mit Kunst, eine lebhafte Fantasie, eine scheinbar grundlose Begeisterung - als unter seiner männlichen Würde erscheint:
"Ich mache mir nichts aus Romanen - sowenig wie aus Träumen".
"Ich glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen".
"Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind."
Er lebt ganz für seinen Beruf, den er als einen männlichen Beruf empfindet. Faber arbeitet bei der UNESCO und leistet dort technische Hilfe für unterentwickelte Völker:
"Ich gelte in beruflichen Dingen als äußerst gewissenhaft, geradezu pedantisch [...]." 
"Ich bin nicht gewohnt, untätig zu sein."  
"Ich stehe auf dem Standpunkt, dass der Beruf des Technikers, der mit den Tatsachen fertig wird, immerhin ein männlicher Beruf ist, wenn nicht der einzigmännliche Beruf überhaupt."
Faber will sich seinen schlechten Gesundheitszustand nicht eingestehen, weil diese Schwäche nicht mit seinem Selbstbild übereinstimmt. "Ich bin nicht gewohnt, zu Ärzten zu gehen, nie in meinem Leben krank gewesen, abgesehen vom Blinddarm. Ich fühlte mich vollkommen normal."
Nach dem Tod seiner Tochter Sabeth öffnet Faber eine neue Seite an sich, eine entspanntere und lebensfreudige Form. Er versucht die Lebensfreude zu finden, die seine Tochter für ihn verkörpert hat. Doch fast bis zum Schluss kommt Faber nicht aus seiner Haut heraus. Immer noch vergleicht er alles mithilfe von Statistiken. "Meine Operation wird mich von sämtlichen Beschwerden für immer erlösen, laut Statistik eine Operation, die in 94,6 von 100 Fällen gelingt, und was mich nervös macht, ist lediglich diese Warterei von Tag zu Tag. Ich bin nicht gewohnt, krank zu sein. Was mich auch nervös macht: wenn Hanna mich tröstet, weil sie nicht an Statistik glaubt."
Am Schluss erkennt Faber jedoch, dass er mit Statistiken nicht immer Recht hat, sondern nur seinem menschlichen Wunsch nachgibt. Faber erkennt, dass auch er einen Menschen braucht, der ihm beisteht, wie Hanna.

Elisabeth Piper
Sabeth spielt in dem Buch eine große Rolle, da sie die innere Wandlung durch ihren Tod in Faber auslöst.
Elisabeth ist zwanzig Jahre alt und das gemeinsame Kind von Faber und Hanna. Faber nennt sie "Sabeth" und Hanna "Elsbeth". Hauptsächlich wurde Elisabeth von ihrer Mutter groß gezogen. Auf dem Weg nach Athen zu ihrer Mutter, begegnet sie ihrem Vater Walter Faber.
Elisabeth hat zwei charakteristische Outfits, die oft erwähnte "schwarze Cowboy-Hose" und ein Kleid: "Sabeth in ihrem immergleichen blauen Abendkleidchen, nicht geschmacklos, aber billig." Sie ist feinfühlig und höflich. "Sabeth hörte zu, wenn ich von meinen Erfahrungen redete, jedoch wie man einem Alten ohne zu unterbrechen zuhört: ohne zu unterbrechen, höflich, ohne zu glauben, ohne sich zu ereifern." 
Elisabeth ist Kettenraucherin, was in Fabers Sicht jedoch zeigt, dass sie erwachsener sein möchte, als sie ist. "Sie war wirklich ein Kind, wenn auch Kettenraucherin."
Faber ist nicht der erste Mann in ihrem Leben und sie hat auch nicht den ersten Heiratsantrag erhalten.
Einige Gesten und Gewohnheiten erinnern Faber an Hanna, wie z. B. das Rümpfen ihrer Augenbrauen. Ihr Gesicht sieht Hanna sehr ähnlich: "Ihr Hanna-Mädchen-Gesicht!"
Elisabeth erfährt nicht, dass Faber ihr eigener Vater war.

Hanna Piper
Hanna ist eine Halbjüdin aus München und Tochter eines Professors, den die Nationalsozialisten in Schutzhaft genommen haben. Ihr Mädchenname ist "Landsberg". Hanna lernte Faber während ihres Kunststudiums in Zürich kennen. 
Hanna wird in der Zeit schwanger, als sich Faber eine große berufliche Chance in Bagdad bietet. Faber reagiert nicht begeistert und redet nur von ihrem ("deinem") Kind, worüber Hanna sehr verletzt ist. Beide beschließen das Kind abzutreiben. Hanna will nach München zurück kehren und Faber fühlt sich "schuldig" sie zu heiraten, damit sie als Jüdin einen unbegrenzten Aufenthalt hat. Im letzten Moment lässt sie die Hochzeit platzen und Faber muss daraufhin nach Bagdad. 
Hanna behält ohne das Wissen von Faber ihr gemeinsames Kind und heiratet erneut, aber auch diese Ehe geht in die Brüche. 
Sie hat ein negatives Bild von Männern, weil sie sich von ihren Beziehungen mehr erhofft hat. Hanna glaubt, der Mann sieht "sich als Herrn der Welt, die Frau nur als seinen Spiegel." Nach Hannas Sicht können die Männer keine Frauen verstehen.
Nach dem Tod ihrer Tochter Elisabeth verlässt sie Athen nicht mehr.

Nebenfiguren
Ivy: Geliebte
Herbert Hencke: Reisebegleitschaft
Joachim Hencke: Jugendfreund
Marcel: Reisebekanntschaft

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen